Tue. Sep 9th, 2025
Am besten Fliesen bohren ohne Bruch

Fliesen zu bohren klingt simpel – bis man es tatsächlich tut. Viele Heimwerker (und selbst erfahrene Handwerker) stehen irgendwann vor dem Problem: Die Fliese ist teuer, schön verlegt – und schon beim kleinsten Fehler splittert sie. Das Ziel ist klar: am besten Fliesen bohren ohne Bruch. In meinen über 15 Jahren Projektleitung im Bau- und Sanierungsumfeld ist dieser Punkt immer wieder Thema gewesen. Ob in Hotel-Renovierungen oder bei Gewerbeküchen: Der Bruch einer Fliese kostet Zeit, Geld und oft auch Nerven.

In diesem Artikel gehe ich auf die zentralen Aspekte ein – kein theoretisches „So könnte man es machen“, sondern basierend auf echter Erfahrung aus Projekten. Ich teile, was funktioniert, was nicht, und welche Details entscheidend sind, um Fliesen präzise, sauber und ohne Bruch zu bohren.

1. Warum Fliesen so anfällig für Brüche beim Bohren sind

Die erste Lektion, die ich gelernt habe: Fliesen sind kein Holz, kein Metall und schon gar kein homogener Werkstoff. Sie bestehen aus gebranntem Ton mit einer harten Glasur. Diese Glasur macht sie kratzfest, aber auch gleichzeitig spröde. Genau hier liegt der Grund, warum beim Bohren schnell Risse entstehen.

In einer meiner ersten Bauleiterzeiten 2010 hatten wir einen Subunternehmer, der seine billigen Bohrer auf teuren Bädern einsetzte. Ergebnis: fünf Fliesen mussten nachträglich ersetzt werden – Kostenpunkt über 500 €. Seitdem ist klar: Werkzeugqualität entscheidet.

Die Realität ist, dass Fliesen beim Bohren durch punktuelle Spannung „springen“. Ohne Vorbohren, ohne die richtige Geschwindigkeit oder ohne Wasser entsteht Mikrorisse, die dann zu sichtbaren Brüchen führen. Deshalb lautet die Regel: Wer versteht, warum die Fliese bricht, kann auch gezielt vorbeugen. Nur so lassen sich Schäden vermeiden.

2. Vorbereitung – der unterschätzte Erfolgsfaktor

Viele Handwerker unterschätzen die Vorbereitung. Das ist wie im Business: Wer ohne Plan loslegt, scheitert fast zwangsläufig. Das gilt auch beim Bohren von Fliesen.

Worauf es ankommt:

  • Markierung: Ich verwende Kreppband, um den Bohrpunkt zu fixieren. Das verhindert Abrutschen.
  • Positionierung: Der Abstand zu Fugen ist kritisch. Zu nah – und die Fliese reißt.
  • Baupläne prüfen: Ich habe erlebt, dass jemand Wasserleitungen anbohrte, weil er „nur bohren“ wollte.

Einmal arbeiteten wir an einem Wellnessbereich. Ein Kollege ignorierte die Pläne, bohrte einfach. Treffer: Warmwasserleitung. Gesamtschaden: mehrere tausend Euro. Seitdem sage ich immer: 15 Minuten Vorbereitung sparen oft Tage an Reparaturen.

Wer Fliesen am besten bohren ohne Bruch will, muss daher Zeit in die Vorbereitung investieren. Bohren ist die halbe Arbeit – Vorbereitung die andere Hälfte.

3. Das richtige Werkzeug – Diamant oder HM-Bohrer?

Hier trennt sich Theorie von Praxis. Viele glauben, ein Steinbohrer reicht. Das ist wie zu meinen, man könnte mit Standardstrategien ein Spezialproblem lösen.

In Wahrheit gilt:

  • Hartmetallbohrer (HM): Funktioniert, aber nur bei weichen Fliesen. Bruchrisiko hoch.
  • Diamantbohrer: Die beste Wahl für harte Fliesen. Präziser Schnitt, weniger Druck nötig.

2018 auf einer Großbaustelle haben wir durchgehend Diamantbohrer genutzt. Ergebnis: nahezu null Ausfälle. Vorher probierten wir günstige HM-Bohrer – und verloren dabei drei Fliesen pro Tag.

Ja, Diamantbohrer kosten mehr. Aber in meiner Erfahrung gilt: Der Schaden durch Fliesenbruch übersteigt die Mehrkosten um ein Vielfaches.

4. Geschwindigkeit und Druck – die unterschätzte Balance

Die größte Fehlerquelle beim Fliesenbohren liegt nicht im Werkzeug, sondern in der Handhabung. Zu viel Druck = Bruch. Zu hohe Geschwindigkeit = Überhitzung.

Mein Rat: langsames Bohren, ohne Schlagfunktion. Es dauert länger, aber wir haben damit in Projekten fast immer 100% Erfolg erzielt.

Die Wahrheit ist: Heimwerker unterschätzen Geduld. Ich habe einmal erlebt, wie ein Team Druck „wie bei Beton“ auf Fliesen ausübte. Zehn Sekunden später: ein Sprung quer über die Wand.

Was funktioniert: stetiger, leichter Druck und Kontrolle über die Temperatur. Ich habe es so oft gesehen: Wer Geduld hat, bohrt fast immer ohne Bruch.

5. Kühlung – der Gamechanger im Prozess

Wasser beim Bohren klingt banal, aber genau hier unterscheiden sich Profis von Amateuren. Ohne Kühlung erhitzt der Bohrer, die Glasur dehnt sich, und zack – Bruch.

In der Praxis mache ich es so: Ein einfacher Schwamm, getränkt mit Wasser, an die Bohrstelle gehalten. Alternativ: Bohrkrone mit integriertem Kühlsystem.

2016 hatten wir eine Großrenovierung mit über 300 Bohrlöchern. Dank konsequenter Wasserkühlung hatten wir null Fliesenbrüche. Das hat mich endgültig überzeugt, dass dies einer der wichtigsten Faktoren ist.

6. Bohren in Fugen – Segen oder Risiko?

Viele denken: „Dann bohre ich einfach in die Fuge, da bricht nichts.“ Das stimmt teilweise – aber mit Risiken.

Fakten: Fugenmaterial ist weicher, daher leichter zu bohren. Aber: Die Stabilität leidet. Besonders bei schweren Lasten (z. B. Duschstangen) kann die Schraube in der Fuge mit der Zeit locker werden.

Ich habe erlebt, dass Handwerker blind in Fugen bohren, nur um ein sauberes Loch ohne Bruch zu bekommen. Ein Jahr später: der Spiegelhalter liegt am Boden.

Mein Ansatz: Nur dann in Fugen bohren, wenn die Last gering ist. Bei tragenden Konstruktionen lieber direkt durch die Fliese – mit sauberer Technik.

7. Wann lohnt sich professionelle Hilfe?

Es gibt einen Punkt, an dem man ehrlich sein muss: Nicht jeder Heimwerker sollte selbst zur Bohrmaschine greifen. Gerade bei hochwertigen Fliesen (Naturstein, XXL-Keramik) lohnt es sich, Profis zu beauftragen.

Ich habe Kunden erlebt, die nach fünf geplatzten Fliesen entnervt den Fachmann riefen – Gesamtkosten dadurch doppelt so hoch. Hätten sie gleich den Profi genommen, wäre es günstiger und stressfreier gewesen.

Die Realität: Wer am besten Fliesen bohren ohne Bruch will, muss seine Grenzen kennen. Profis bringen Spezialwerkzeug und Erfahrung mit – oft unbezahlbar, wenn es um Präzision geht.

8. Fazit aus der Praxis – was wirklich funktioniert

Das Erfolgsrezept ist simpel, aber nicht einfach: Vorbereitung, Werkzeug, Geduld, Kühlung. Die Kombination entscheidet, nicht ein einzelner Faktor.

Mein Fazit aus 15 Jahren Praxis:

  • Immer Diamantbohrer nutzen bei harten Fliesen
  • Langsam und ohne Schlag bohren
  • Wasser zur Kühlung einsetzen
  • Bohrpunkt sorgfältig vorbereiten

Wer diese vier Regeln beherzigt, erreicht zu 90% ein sauberes Ergebnis – ohne Bruch. Perfektion gibt es nicht, aber gute Ergebnisse sind planbar.

Für weitere tiefergehende Praxistipps empfehle ich z. B. diesen Artikel bei OBI – dort werden auch Bohrerarten im Detail verglichen.

Schlussfolgerung

Fliesenbohren ist weniger ein Kunstwerk, mehr ein Prozess mit klaren Regeln. Wer die Schwachstellen von Fliesen versteht und diszipliniert arbeitet, hat fast immer Erfolg. Aus meiner Erfahrung ist der Unterschied zwischen Erfolg und Bruch selten Talent, sondern fast immer Vorbereitung und Werkzeugwahl.

FAQs zu „am besten Fliesen bohren bruch“

Wie bohrt man Fliesen am besten ohne Bruch?
Langsam, mit Diamantbohrer, ohne Schlag und unter ständiger Kühlung mit Wasser.

Kann man in jede Fliese bohren?
Prinzipiell ja, aber bei sehr harten oder teuren Natursteinfliesen sollte man Profis einsetzen.

Warum brechen Fliesen beim Bohren?
Weil Glasur und Träger unterschiedlich reagieren – zu viel Hitze oder Druck erzeugt Risse.

Welches ist der beste Bohrer für Fliesen?
Diamantbohrer sind der Standard für präzises Bohren ohne Bruch.

Wie verhindert man Abrutschen beim Bohren?
Kreppband aufkleben, Bohrpunkt markieren und langsam starten.

Soll man lieber in Fugen bohren?
Nur bei geringen Lasten – für schwere Montagen ist das Risiko zu hoch.

Wie wichtig ist Kühlung beim Bohren?
Sehr – ohne Wasserhitze bilden sich Mikrorisse, die später brechen.

Kann man Schlagbohrmaschinen verwenden?
Nein, niemals Schlagfunktion – das zerstört die Fliese sofort.

Was tun, wenn die Fliese gesprungen ist?
Entweder austauschen oder bei kleinen Sprüngen mit Reparaturset arbeiten.

Wie tief darf man in Fliesen bohren?
Gerade so tief wie nötig – meist wenige Millimeter, um das Material zu durchdringen.

Wie lange dauert es, bis ein Loch in Fliesen gebohrt ist?
Mit Diamantbohrer und Wasser durchschnittlich 2–3 Minuten pro Loch.

Kann man Keramik und Steinzeug gleich bohren?
Nein – Steinzeug ist härter, benötigt fast immer Diamantbohrer.

Ist Bohren in Bodenfliesen riskanter als in Wandfliesen?
Ja – Bodenfliesen sind dicker und härter, Bruchgefahr höher.

Wie groß darf der Bohrdurchmesser sein?
Bis 12 mm ist gängig – größere Löcher brauchen spezielle Kronen.

Was kostet professionelles Fliesenbohren?
Je nach Region ca. 10–25 € pro Loch. Bei Projekten lohnt Verhandeln.

Kann man Fliesen vor dem Bohren anritzen?
Ja, leichtes Anritzen reduziert die Rissgefahr insbesondere auf glasierten Oberflächen.

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